Donnerstag, 16. Mai 2019

Ayame in Japan - Tag 6: Kyoto; von Shogunen, Samurai und Ninja

Heute führt uns unser Weg in das Gebiet um Nakagyo-ku. Unser Ziel: Nijo-jo ( Schloss Nijo)
Es war der Hauptsitz des letzten Shoguns und wir hoffen, uns in die Zeit der Samurai versetzen zu können.

Die Anfahrt dort hin ging, wie gewohnt, zügig und schnell. Schon bald war das weitläufige Gelände in Sicht. Auch der Ticketkauf war schnell erledigt und schon können wir durch das große Tor dieses Weltkulturerbe betreten. Hier befinden sich auch Aufsteller mit Informationsbroschüren über das Schloss zur freien Entnahme. Diesmal ist sogar etwas auf Deutsch dabei.



Bevor es jedoch ins Schloss selbst geht, heißt es, wie in so vielen historischen Gebäuden in Japan: "Bitte Schuhe ausziehen"
Natürlich kommen wir dieser Aufforderung nach und platzieren unsere Schuhe in eine der vielen Regale, welche bereit stehen.

Nun sind wir bereit dieses Weltkulturerbe von innen zu betrachten und schon bei den ersten Schritten merkt man, dass der Boden unter den Füßen zu singen beginnt.
Das ist einer der berühmten Nachtigallen Böden, welche eine natürliche Alarmanlage darstellten und etwaigen Attentätern das Leben schwer machte. Ich bin fasziniert davon und finde, dass sich das eigentlich wirklich hübsch anhört.

Leider ist das Fotografieren in den Innenräumen verboten, daher kann ich euch hiervon leider keine Einblicke geben. Auf alle Fälle ist alles sehr schlicht, und praktisch gehalten. Die Wandmalereien hingegen sind wunderschön und dank liebevoller Restaurierungsarbeiten farblich sehr lebendig.

Nach dem Rundgang im Schlossinneren geht es weiter in die große Gartenanlage. Hier finden wir uns in einem klassischen Garten im japanischen Stil wieder und genießen den Rundgang, sowie die Kirschblüten, die auch hier noch auf uns gewartet haben.


Als wir so durch den Park spazieren sticht uns ein Teehaus ins Auge welches Matcha und Wagashi anbietet. Wir beschließen unser Glück dort zu versuchen und haben Glück, dass tatsächlich wenig Kundschaft anwesend ist. Wieder ziehen wir unsere Schuhe aus und betreten den Tatami Raum. Hier ist knien angesagt, aber das sind wir mittlerweile ja (fast) schon gewohnt :P

Das was wir dort serviert bekommen ist nicht nur unfassbar gut, sondern vor allem: wirklich wirklich hübsch!


Wir schlendern noch ein wenig abschließend durch den Garten, besuchen den Museumsshop, da diese zumeist wirklich schöne Mappen haben und setzen danach unseren Weg in Richtung Nishiki Markt fort. Wir haben uns dazu entschlossen zu Fuß zu gehen, da wir so einen besseren Eindruck von dieser Stadt und ihren Kontrasten bekommen und dabei auf die eine oder andere Kuriosität stoßen...


Als wir so dahingehen stoßen wir auf einen kleinen Laden mit personalisierten Namensstempeln. In Japan wird nämlich nicht handschriftlich unterschrieben, sondern gestempelt. Demnach besitzt jeder Japaner einen Stempel der seiner Identität gleichzusetzen ist.

Eine liebe Freundin hat und gebeten ihr einen Stempel mitzubringen, doch das Kanji, welches sie dazu erwählt hat, gehört nicht zu den klassischen Namenszeichen. Doch die nette, ältere Dame der dieser Laden gehört, wollte uns unbedingt behilflich sein und einen Entschluss gefasst: wenn dieses Kanji nicht fertig existiert, muss es eben angefertigt werden.....lächerliche 1200Yen und eine Stunde Wartezeit und der Stempel ist abholbereit. Doch was tun in einer Stunde Wartezeit und das viel größeren Problem: finden wir diesen Laden in einer Stunde jemals wieder?

Was für ein Glück, dass sich schon wieder Hunger breit macht. Ja, ich weiß, man könnte meinen wir haben die ganze Zeit gefuttert...und ja, vermutlich ist das auch so XD
Doch wie der Zufall so möchte, stoßen wir völlig unverhofft auf ein Schild mit sehr passablen Preisen und einer verlockenden Auswahl an Gerichten. Eine Dame steht daneben und lächelt und aufmunternd an....wie kann man da Nein sagen? 

Wir steigen einige Treppen nach oben und schon wieder sollen wir unsere Schuhe ausziehen. Etwas überrascht tun wir wie uns geheißen, verstauen die Schuhe in einem kleinen Kästchen und werden schließlich in ein kleines Separee geführt, das wie ein eigenes kleines Zimmer ist, das nur uns gehört. Natürlich ist alles mit Tatamimatten ausgelegt und wir haben eine riesiges Fenster welches den Blick auf das geschäftige treiben auf der Straße vor Nishiki Markt preis gibt. Schon wieder ein Volltreffer!

Auch dieses Restaurant kann ich euch nur empfehlen. Mittagsmenü, wie wir es hatten, ist von 11:30 bis 13:30 bestellbar. Wie in allen Restaurants, werden Wasser oder kalter Grüntee kostenfrei serviert.

I Shi Ka Ri Gyo Jyou
Adresse: Nishiuoyacho Nakagyo Ward Kyoto Kyoto Prefecture, Nakagyo Ward, Kyoto, 604-8142, Japan


Nach einem großartigen Essen in sehr gemütlicher Atmosphäre holen wir den bestellten Stempel ab und bahnen uns schließlich den Weg durch den sehr überfüllten Nishiki Markt. So viel war bei unserem ersten Besuch nicht los. Da hilft nur eines: sich von der Masse treiben lassen. 

Obwohl wir gerade erst gegessen haben, können wir dennoch nicht an Kleinigkeiten wie gegrillter, mit Butter bestrichenen Venusmuschel und gerilltem Lachsfilet vorbei gehen ohne diese Köstlichkeiten probiert zu haben. 
Ach ja...und dann gab es da ja noch die Igel:


Meine Freundin kauft noch kleine, offenbar frittierten und mit süßer Sojasauce überzogene, Minikrabben als Mitbringsel für Ihre Arbeitskollegen ( sie muss sie wirklich gerne haben :P) und bei mir wandern noch kunstvolle Teesüßigkeiten für eine liebe Freundin ins Gepäck. 
Schließlich haben wir uns bis zum Ende Nishiki Markets schieben lassen und sind nun auch genau dort wo wir hin wollten: Wieder auf der überdachten Einkaufsstraße. Hier möchten wir unseren Vormittagsthema "historischen Japan" weiter gerecht werden und begeben uns ins Samurai und Ninja Museum.

Hier müssen wir ein wenig warten bis die Tour vor uns beendet ist, also sehen sich die einen den Kimono Shop an, der sich direkt unter dem Museum befindet, während die anderen ein Eis essen. Dann ist es aber soweit und unsere Gruppe darf starten. Wieder ist der Raum mit Tatami ausgelegt was wieder bedeutet, dass wir unsere Schuhe ausziehen ( ich bin wirklich froh, mich für die Schlupfschuhe entschieden zu haben :P) Ein junger Mann beginnt in perfektem Englisch seine Erzählungen. Und das ganz besonders Sympathische: Er besitzt Sarkasmus! Wir haben mit Ihm viel Spaß und es ist leicht seinen lebhaften Erzählungen zu folgen und einige Aspekte der Samurai und Ninja besser zu verstehen. 


Nach der Tour werden wir in den Nebenraum gebeten, in dem ein Schwertmeister einige Kata aus Iaido vorführt, eher wir Ninja Stirnbänder bekommen und selbst aktiv werden dürfen: 
Mit Plastik-Shuriken gegen eine Styroporwand und im Anschluss Fukiya, ein japanischen Blasrohr in dem Papierstanizel abgefeuert werden und eine erstaunliche Präzession aufweisen, selbst für ungeübte. Wir sind überrascht, wie gefährlich ein Stück Papier werden kann und haben dabei viel Spaß.

Zum krönenden Abschluss geht es schließlich einen Stock höher, wo man sich als Samurai verkleiden kann. Auch wenn die Rüstungen aus stabilen Schaumstoff gemacht sind, sehen sie dennoch toll aus. Die Helme hingegen sind echt (wenn auch Repliken) oder, für alle denen diese zu schwer sind: umgebaute Kappen XD

Zeit für ein episches Fotoshooting:


Ein richtiges Museum ist es zwar nicht, denn es gibt genau einen Ausstellungsraum, doch im Nachhinein kann ich sagen, dass dies der informativste, interaktivste und lustigste "Museumsbesuch" von allen war.  Wir hatten jedenfalls viel Spaß.

Wir beschließen, dass wir den restlichen Nachmittag getrennt voneinander verbringen. Unsere Freunde haben am Vortag Stäbchen gekauft und gravieren lassen und wollen diese noch vor Ladenschluss abholen, während wir noch ein wenig durch die Einkaufsstraße streifen, bevor wir uns in unseren angemieteten zu Hause treffen wollen um zusammen Abend zu essen. Heute möchte meine Freundin den fancy japanese Fishgrill in unserem Appartement austesten. Inspiriert wurden wir dafür durch "Rachel and Jun", aber seht am besten selbst: 


An dieser Stelle möchte ich euch die Channels der beiden wirklich empfehlen, sie sind wirklich sehr lustig und informativ.

Für das "grill se fish" -Experiment hat meine Freundin für lächerlich wenig Geld 3 verschiedene Fische gekauft und ich kann nur sagen: EIN VOLLER ERFOLG! Wir hätten auch gerne so einen fancy fishoven!

Wir lassen den Abend mit Sake, seltsamen aber durchaus leckeren Knabbereien von Daiso sowie einem heißen Bad ausklingen. 


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